Antibiotikaresistenz: Carbapenemasebildende Keime in Nutztierbeständen

Carbapeneme sind Antibiotika, die für die Behandlung von Menschen zugelassen sind und von der Weltgesundheitsorganisation als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen (critically important antimicrobials) eingestuft wurden. Solche Reserveantibiotika sollen nur zum Einsatz kommen, wenn Standardantibiotika keine Wirkung mehr zeigen, d.h. nach strenger Indikationsstellung.

Ein Mechanismus, der zu einer Resistenz von Bakterien gegen Carbapeneme führt, ist die Bildung bestimmter Enzyme, der sogenannten Carbapenemasen. Die Wirkstoffklasse der Carbapeneme kann dann nicht mehr zu Behandlung von Infektionen eingesetzt werden, die von carbapenemasebildende Bakterien ausgelöst werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat erstmals carbapenemasebildende Enterobakterien in Proben aus Nutztierbeständen nachgewiesen. Da Bakterien diese Resistenz gegen Carbapeneme an andere Bakterienarten weitergeben können, könnten Verbraucher theoretisch über Lebensmittel, die vom Tier gewonnen werden, oder durch den direkten Kontakt mit Tieren Bakterien aufnehmen, die diese Resistenzeigenschaft haben. Sollte dann eine antibiotische Behandlung notwendig werden, könnten solche Keime ein Problem darstellen, wenn das Medikament gegen die Infektion nicht wirkt. Auch die Einschleppung solcher Keime in Krankenhäuser könnte schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund muss die Verbreitung von carbapenemasebildenden Keimen möglichst verhindert werden.

Zum Bericht auf www.bfr.bund.de.

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