Tierhaltung: Doping im Stall

Peter Fenge  / pixelio.de
Peter Fenge / pixelio.de

Ein Medikament gegen Entzündung hat Folgen – Kühe geben noch mehr Milch.

Die moderne Hochleistungskuh hat kein schönes Leben. Eingezwängt zwischen Artgenossinnen im Betonbodenstall und beinahe dauerschwanger fristet sie ihr Dasein – zum Nutzen der Konsumenten. Früher diente die Milchproduktion des Tieres in freier Natur der Aufzucht eines Kalbs. Der domestizierende Mensch aber hat in diesen Prozess eingegriffen: Heute werden Milchkühe befruchtet, um den Milchausstoß hoch zu halten.

Der leistungsoptimierten Turbokuh reicht Grünzeug als Nahrung längst nicht mehr. Kraftfutter hilft ihr dabei, pro Stunde zwei Liter Milch zu produzieren. Mit einem Trick, dem Spitzensport entlehnt, lässt sich der Ertrag noch steigern: Kühe kann man dopen. Nicht offiziell, es handelt sich um eine Nebenwirkung. Ein neues Präparat des Pharmakonzerns Eli Lilly, ursprünglich als Medikament gegen eine Kuhkrankheit entwickelt, sorgt bei der gesunden Kuh eingesetzt dafür, dass das Tier mehr Milch gibt. Die ersten Veterinäre schlagen nun Alarm: Sie warnen vor der flächendeckenden Einführung von Doping durch die Hintertür.

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