Bundesamt für Lebensmittelprüfung geplant

Das Gesundheits- und das Landwirtschaftsministerium plädieren für eine Reorganisation der derzeitigen Lebensmittelkontrolle in Österreich. In einem gemeinsamen Bericht wird etwa eine bundesweite Kontrollstelle für Hochrisikobetriebe vorgeschlagen.

 

In einer Aussendung der Parlamentskorrespondenz heißt es: "Die Zentralisierung der Kontrollinstanzen besonders für Hochrisikobetriebe, etwa in Form eines neu einzurichtenden Bundesamts, würde durch einheitliche, intensivere Kontrollen und eine allgemeine Sanktionspraxis den KonsumentInnen mehr Sicherheit bieten."...

Mit einem "risikobasierten Plan" sollte die Lebensmittelkette in Zukunft effizient und transparent überprüft werden können. Damit könne die Qualität aller Produkte vom Feld oder Stall bis zum Teller durch abgestimmte Betriebsrevisionen und Probeuntersuchungen gesichert werden, so die Bundesregierung.

 

Große Lücken und Kontrollmängel

 

Derzeit übernehmen die Bundesländer die Lebensmittelkontrollen. Durch landesinterne Spezialisierungen und Kooperationen hätten sich zwar Marktkontrollen mit Probenuntersuchungen verbessert, doch wiesen die Tätigkeitsberichte der Länder bei Betriebskontrollen teilweise große Lücken in der Überprüfung auf, heißt es.

Kontrollmängel der Hygieneanforderungen gebe es auch bei Betrieben mit höherer Risikoeinstufung, wie Milchverarbeitungsbetrieben. Weiterer Optimierungsbedarf besteht laut Bericht bei der Aufsicht der unabhängigen, privaten BIO-Kontrollstellen, die von den Ländern zugelassen und überwacht werden.

 

Effizienter und leichter steuerbar

 

Im Sinne der Verwaltungseffizienz und der Qualitätssicherung wäre mit dem Bundesamt als zentrale Zulassungsstelle beziehungsweise Kontrollinstanz für Überprüfungen, die hohes spezifisches Wissen erfordern, eine erleichterte Steuerung der Kontrollaktivitäten möglich. Überlegt wird daher auch, Kontrollen von Spezialbetrieben zur Herstellung von diversen Zusatzstoffen ebenfalls dem Bundesamt zu übertragen.

 

Quelle: help.orf.at

Download
Bericht
Bericht des Bundesministers für Gesundheit und des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
fname_256478.pdf
Adobe Acrobat Dokument 345.5 KB

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Karin Maier (Dienstag, 26 Juni 2012 18:39)

    Ich finde es erschreckend, dass die Überwachung in so wichtigen Bereichen, wie den Milchbetrieben oder der BIO-Kontrolle versagt.

  • #2

    Gerhard Wimmesberger (Mittwoch, 27 Juni 2012 10:50)

    Ich finde die Idee für ein solches Bundesamt bedenklich. Man will offensichtlich für nur 600-800 Betriebe österreichweit eine zentrale Kontrollstelle einrichten. Das sind Pro Bundesland nur etwa 70 Betriebe. Die Kontrolleure sitzen dann ja nur im Auto. Wo ist da die Effizienz?